Adäquat zum vorgesehenen Einsatzbereich werden Bergschuhe in verschiedene Kategorien untergliedert. Es gibt von Hersteller zu Hersteller Unterschiede, es hat sich jedoch die folgende von Meindl entwickelte Kategorisierung etabliert. Die Skala reicht von Kategorie A - Multifunktionsschuhe, bis zur Kategorie D - hochalpine Bergschuhe. Schuhe die zwischen den Kategorien liegen werden z. B. mit B/C angegeben. Der Übergang ist fließend und nicht exakt abgrenzbar. Generell gilt, je anspruchsvoller eine Unternehmung, desto höher ist die Kategorie der Schuhe zu wählen.
Wanderschuhe - Kategorie A
Leichte und flexible Wanderschuhe der Kategorie A sind prädestiniert für einfache Wanderungen auf gut befestigten Wanderwegen. Diese Schuhe zeichnen sich durch geringes Gewicht und angenehmen Tragekomfort aus. Der fehlende Knöchelschutz und schlechte Seitenhalt erfordern aber hohe Konzentration, starke Muskulatur und gute Balance im Fuß.
Wanderschuhe - Kategorie B
Wanderschuhe der Kategorie B sind ideal für Wanderungen und Alpenüberquerungen mit entsprechendem Gepäck (10 kg). Der höhere Schaft dient als Knöchelschutz. Hoher Tragekomfort bei geringem Gewicht zeichnen diese Schuhe aus. Bei schwerem Gepäck oder in anspruchsvollem Gelände stößt der Schuh jedoch schnell an seine Grenzen.
Bergschuhe - Kategorie C
Für anspruchsvolle Mehrtageswanderungen und Trekkings empfehlen sich Schuhe der Kategorie C. Sie schützen und unterstützen Fuß und Knöchel auch mit schwerem Gepäck und in unwegsamen Gelände. Die Bergschuhe haben eine stabile verwindungsarme Sohle, ein starkes Profil und ein sehr festes Schnürsystem.
Bergschuhe - Kategorie D
Hochgebirgsschuhe aus der Kategorie D zeichnen sich durch eine sehr steife Sohle und einen relativ hochgezogenen Schaft aus. Sie sind für anspruchsvolle Hochtouren, bzw. für das Klettern in Fels und Eis konzipiert. Steigeisen können an den Schuhen optimal befestigt werden.
Für Wanderungen oder Trekkings sind diese Schuhe nicht geeignet!
Das Thema Wanderschuh
ist ein sehr kontrovers diskutiertes Thema, über das man einen ganzen Abend lang sprechen könnte – und selbst dann könnte es sein, dass noch keine Einigkeit herrscht. Vielleicht kennst du das ja aus Diskussionen mit Bekannten oder Wanderfreunden?
Die Ursache dafür ist, dass es ganz verschiedene Arten von Schuhen zum Wandern gibt, ganz verschiedene Wegprofile auf den Strecken und ganz verschiedene Arten von Füßen und Fußprofilen.
Was für den einen Wanderer perfekt passt, muss für den anderen nicht perfekt sein.
Was für ein bestimmtes Wegprofil ideal ist, kann auf einem anderen Wegprofil schon wieder ganz anders aussehen.
Das macht es unmöglich, den einen perfekten Wanderschuh auszumachen.
Was jedoch möglich ist, und das werden wir in diesem Artikel auch tun, ist dir einen Überblick zu geben über gewisse Grundregeln und Arten von Schuhen. Daneben möchten wir auch auf die Individualität der Füße eingehen, die du immer bedenken solltest.
Längere Wanderungen und insbesondere Extremwanderungen sind anspruchsvoll genug. Da möchten wir uns auf den Weg, unsere Kraftreserven und die vielleicht schönen Ausblicke ab und an konzentrieren und nicht unterwegs noch mit Schmerzen an den Füßen hadern, weil wir die falschen Schuhe gekauft haben. Damit das nicht passiert, bieten wir dir diesen Leitfaden zur Orientierung an.
Auf dieser Basis kannst du leichter die für dich passenden Schuhe finden und auswählen. Also, lass uns beginnen!
Den richtigen Schuhtypen finden
Es vollzieht sich langsam ein interessanter Wandel in der „Wanderschuh-Welt“. Zu den früher als unangefochten geltenden klassischen Wanderschuhe werden zunehmend Alternativen geschaffen und populärer gemacht: Lauf- bzw. Trailrunningschuhe, Multifunktionsschuhe, Trekkingschuhe oder Barfußschuhe sind durchaus ernstzunehmende Alternativen zum klassischen Wanderstiefel.
Wie sich die Wanderschuhe im Einzelnen verhalten und was der jeweilige Schuhtyp für Vor- und Nachteile hat, zeigen wir dir weiter unten im Artikel noch einmal im Detail. Bereits an dieser Stelle können wir aber festhalten: Es muss nicht zwangsläufig der typische Wanderschuh sein für deine nächste (Extrem-)Wanderung.
Solltest du bislang immer auf Wanderschuhe gesetzt haben und damit gut gelaufen sein, brauchst du daran auch nichts zu ändern. Die klassischen Wanderschuhe mit dem meist hohen Schaft werden auch weiterhin unter Wanderern sehr beliebt sein. Wenn du dich darin wohlfühlst, ist alles in Ordnung.
Solltest du jedoch ab und an mit deinen Wanderschuhen hadern, dich gerade erst mit der Thematik beschäftigen oder einfach neugierig sein, was es sonst noch für Möglichkeiten und Schuhtypen zum Wandern gibt, dann sind die folgenden Zeilen für dich.
Denn neben den altbewährten Wanderschuhen gewinnen die viel leichteren Alternativen an Beliebtheit unter Wanderern und Sportlern. Nicht nur, aber vor allem auch, weil sie oftmals über ein ganzes Kilogramm weniger als Wanderschuhe wiegen.
Längst nicht mehr der einzig denkbare Schuh zum Wandern:
Die klassischen Wanderstiefel
Studien mit dem britischen Militär haben ergeben, dass eine Einsparung von einem Kilogramm beim Gewicht der Schuhe einer Einsparung von fünf (!) Kilogramm beim Rucksackgepäck gleichkommt. So bekommst du eine Ahnung davon, wie viel leichter, schneller und kraftsparender du dich bei gleichem Energieaufwand mit den leichteren Schuhen bewegen kannst. Vor allen Dingen bei Extremwanderungen wie dem Megamarsch ist das sicher kein unwichtiger Fakt.
Diese gewonnene Leichtfüßigkeit bei weitgehend beibehaltener Sicherheit für den Fuß zählt zu den wichtigsten Vorteilen dieser alternativen Wanderschuh-Typen. Besonders bei wechselndem Untergrund, längeren Asphaltstrecken oder wenig bergigem Terrain sind Lauf- bzw. Trailrunningschuhe, Multifunktionsschuhe und Barfußschuhe eine gute Alternative.
Im Hochgebirge und auf anspruchsvollem, wurzeligem Terrain haben sie allerdings Nachteile und bieten durch den niedrigen Schaft nicht den nötigen Schutz beim möglichen Umknicken, wie es klassische Wanderschuhe oder auch Bergschuhe mit meist hohem Schaft tun.
Auch ist darauf zu achten, ob die Schuhe wasserfest sind bzw. anderenfalls ist in Kauf zu nehmen, dass man ein Paar zum Wechseln dabei haben sollte. Denn wer lange mit nassen Schuhen läuft, der erhöht das Risiko der Blasenbildung an den Füßen enorm.
Die richtige Schuhgröße finden
Ob du dich nun für Wanderschuhe, Trailrunningschuhe oder Multifunktionsschuhe entscheidest: Grundsätzlich gilt für alle diese Arten von Schuhen (mit Ausnahme der Barfußschuhe), dass du den Schuh eine halbe bis ganze Nummer größer kaufen solltest.
Dein Fuß wird beim Wandern nämlich weiter und größer, weshalb du ihm genügend Platz in den Schuhen bieten solltest, um blaue Zehen zu vermeiden. Dies gilt noch einmal besonders für Extremwanderungen wie den Megamarsch, wo sich die Füße über die lange Zeit ausdehnen.
Wir empfehlen dir, die Schuhe in einem Fachgeschäft vor Ort anzuprobieren und Probe zu laufen. Deine zukünftigen Wandersocken solltest du dabei auch tragen, denn sie machen deinen Fuß noch einmal größer, als normale Alltagssocken.
Nur so kannst du sicher sein, dass du den Schuhtest so realistisch wie möglich durchführst. Einige Outdoorgeschäfte haben ein kleines „Testgelände“ von ein paar Quadratmetern Größe, wo du deine Schuhe im unebenen, steinigen Terrain prüfen kannst.
Sollte der Schuh bereits jetzt zwicken oder drücken, sind die Schuhe definitiv die falschen. Dann solltest du andere Schuhe probieren, denn deine Füße werden nach stundenlangem Wandern noch weiter und größer sein und mehr Platz brauchen, als beim kurzen Probelaufen im Outdoorgeschäft.
Vergleich der verschiedenen Arten von Wanderschuhen mit ihren Vor- & Nachteilen:
Wanderschuhe
Vorteile:
Nachteile:
Lauf-/Trailrunningschuhe
Vorteile:
Nachteile:
Multifunktionsschuhe
Vorteile:
Nachteile:
Barfußschuhe
Vorteile:
Nachteile:
Auch wenn es nicht den einzig wahren Schuh für den MEGAMARSCH gibt, haben wir ein paar heiße Tipps mit guten Bewertungen für Dich rausgesucht. Solltest Du über einen der Links ein Paar Schuhe kaufen, erhalten wir eine Provision von Globetrotter dafür. Vielleicht ist ja ein Paar für dich dabei!