Wanderreisen Consulting & Touristik
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Die Äolischen Inseln

Vulkanberge im Mittelmeer

Nichts war wie immer;

Während unserer Vorbereitungszeit auf die Tour 2020-10-02 auf die Äolischen Inseln beherrscht die Covid 19 Pandemie nahezu alle Themen der Tage und Medien. Regeln vor dem Schutz der eigenen Gesundheit, Empfehlungen für den Aufenthalt in anderen Regionen, und beständige Zuversicht dass, das Auswärtige Amt unser Reiseziel in letzter Minute nicht zum Risikogebiet einstuft.

So sind wir erleichtert auf dem Flug nach Catania und in Vorfreude auf eine erlebnisreiche Unternehmung. Dazu zählt die Region an sich, die Organisation, konstantes Wetter und  „ last but not least“ die Stimmung der Gruppe“ in unserem Falle mit Guenther, Barbara, Wolfgang, Dieter, Christa, Leo, Lieselotte, Doris, Wolfram, Suzanne und Uwe und natürlich  Willi, unser Organisator und Wanderführer; Alles sportliche, reiseerfahrene und gutgelaunte Wanderkolleginnen und Kollegen.

Doch jetzt, im Augenblick, haben wir unsere Reiseflughöhe bereits verlassen und allein schon der Anflug auf Sizilien ist ein Highlight.

Bei klarem Himmel blicken wir aus luftiger Höhe auf Neapel, die Amalfiküste und den Cilento, bevor es bei Tropea weiter aufs Meer hinausgeht und die Äolischen Inseln unter uns vorbeiziehen. Im großen Bogen fliegen wir am Ätna vorbei, der dieser Tage wieder raucht.

In Catania gelandet sitzen wir nur wenig später im Bus nach Giardini Naxos , wo wir für heute ein Hotel gebucht haben.

 

Sizilien

Das ist Italien pur! Wenn du irgendwo das ursprüngliche Italien erleben kannst, dann auf der größten Insel des Mittelmeers. Die Kontraste reihen sich  aneinander. Quirlige Orte mit langer Geschichte entlang der Küste. Im bergigen und wunderschönen Hinterland ist die beeindruckende Landschaft nahezu unberührt. Auf einsamen Wegen kannst du hier einsame Bergdörfer erkunden, in denen die Zeit stillzustehen scheint. Der perfekte Ort für eine Wanderwoche.

 

Castelmola

Nach dem Check-in im Hotel bringt uns der Bus in das Bergdorf Castelmola das wie ein Adlernest auf einem Hügel oberhalb von Taormina thront.

Castelmola gehört zu den „Borghi più belli“ und ist wahrlich eine kleine Perle. 

Das 1000-Seelen-Dorf empfängt uns an der wunderschönen, mit Lavastein und Marmor gepflasterten Piazza Sant‘Antonio. Wir schlendern durch die malerisch-mittelalterliche Altstadt zum Duomo und zum Castello. Von dort haben wir einen fantastischen Panoramablick auf den Ätna, die Küste, Giardini Naxos, und das Hinterland. 

Berühmt ist das kleine Dörfchen wegen seines süßen Mandelweins und den traumhaften Ausblicken. Am frühen Nachmittag entscheiden wir uns auf dem Sarazenenweg hinunter nach Taormina zu wandern.

 

Taormina
Mit der mittelalterlichen Stadtstruktur, der starken alt-griechischen Seele und den Farben und Düften der mittelalterlichen Vegetation ist Taormina ohne Zweifel ein Ort, den man im Leben gesehen haben muss. Das sizilianische Klima macht außerdem einen Besuch über das ganze Jahr möglich.

Wir mischen uns in das pulsierende Leben der malerischen Altstadt auf dem Corso Umberto und zweigen ab, am Palazzo Carvaja, wo kurz vor der Porta Messina, die Via Teatro Greco zur bekanntesten Sehenswürdigkeit von Taormina führt. Wir besichtigen das gut erhaltene griechisch-römische Amphitheater mit der atemberaubenden Kulisse des Ätna und  im Hintergrund die Peloritanischen Berge umgeben vom Golf von Giardini Naxos bevor wir mit der „Funivia“ hinunter nach Mazzaro fahren und auf kurzem Weg zum Hotel.

 

Milazzo-Lipari

Am frühen Vormittag des nächsten Tages geht die Reise über Messina nach Milazzo zum Fährhafen wo wir mit dem Tragflügelboot nach Lipari übersetzen. 

In der Hoffnung dass in der kommenden Stunde, Neptun mit uns  gnädig ist und das Meer nicht zu hohe Wellen schlagen lässt sitzen wir gut geschützt unter Deck.

Etwa nach einer Stunde nähern wir uns bereits Lipari und der erste Anblick ist faszinierend. Verschachtelte Häuser schmiegen sich um einen gewaltigen Felsen, auf dem die wuchtige Burg und die alles über­ra­gen­de Kathedrale wacht. Am Haupthafen, „Marina Lunga“ legen wir an und haben einen kleinen Spaziergang zu unserem Hotel für die kommenden Tage. 

 

Vulcano

Die Insel Vulcano besteht vorwiegend aus dem Vulkan, der 391 m aus dem Meer herausragt. Aus Meeresspalten brodelt heißes Gas, Schwefel dringt durch die Ritzen des Kraters, aber auch nahe am Hafen, wo im heilsamen Schwefelbad die Menschen  eine Verjüngungskur versprechen.

Vulcano ist nur dünn besiedelt,  und die meisten der 900 Inselbewohner leben  zwischen dem Hafen Porto Levante und dem schwarzen Sandstrand Porto Ponente sowie verteilt auf einigen Bauernhöfen. Der karge Boden bietet geringe landwirtschaftliche Möglichkeiten. Ziegen, Hühner und Schafe trifft man auf der Hochebene von Piano auf einer Weide in 300 m Höhe.

Auf Vulcano gibt es keine Süßwasserquellen und Bäche. Das in Zisternen gesammelte Regenwasser reicht nur für den eigenen Bedarf jedoch im Sommer nicht für die Touristen, so dass Wasser mit dem Schiff herangefahren werden muss.

 

Wanderung zum „Gran Cratere“

Der „Gran Cratere“ auf Vulcano ist ein Bilderbuchvulkan mit einem perfekten Krater.

Von der Anlegestelle im Hafen Porto di Levante gelangen wir den Hinweisschildern folgend auf dem Weg zum „Gran Cratere“ zunächst auf die Straße und gehen nach links in Richtung Inselinneres. An einem Abzweig folgen wir dem braunen Hinweisschild »Cratere« auf der von Ferienhäusern gesäumten Straße. Schließlich verlassen wir die Straße vor einigen Antennenmasten auf der rechten Seite und folgen dem Hinweis »Sentiero per il cratere«, vorbei an einem großen Warnschild den schwarzen Lavaweg bergauf. Die Wege sind breit und ziehen sich in Serpentinen zum Kraterrand. Durch zischenden Schwefeldampf aus dem Innern der Erde erleben wir seine Aktivitäten hautnah. Unaufhörlich raucht und zischt es aus den Spalten im und aus dem Rand des Kraters. Wir umrunden den Gran Cratere auf seine Rand und kommen nach dem höchsten Punkt zum Ausgangspunkt am  Kraterrand zurück und  auf dem gleichen Weg wie im Aufstieg hinunter. Der Tag ist noch jung und wir freuen uns  auf die folgende Weinprobe in einer Eno Paninoteca bei Gilberto und Vera. 

 

Stromboli

Die Insel Stromboli gilt als die mythische Feuerspuckerin, denn der gleichnamige Vulkan, aus dem sie besteht, ist der einzige europäische Vulkan, der kontinuierlich aktiv ist, und mit seiner von weither sichtbaren Rauchwolke einen erstaunlichen Anblick bietet. Nachts, wenn sich an der Nordwest-Flanke des Berges der glühende Lavastrom über die Feuerzunge Sciara del Fuoco ins Meer hinabwälzt, gleicht der Vulkan einem großartigen Feuerwerk. Knappe 600 Menschen leben hier in San Vincenzo, außerhalb der Gefahrenzone, an der nordöstlichen Küste oder im Südwesten in Ginostra, einem kleinen Dorf, das nur mit dem Boot erreichbar ist. Die elektrische Energie wird auch auf Stromboli von Diesel-Kraftwerken erzeugt. Der Film „Stromboli“ des italienischen Neorealismus-Regisseurs Roberto Rossellini sorgte in den 1960er Jahren für weltweites Interesse und machte so aus der Insel Stromboli zunächst ein Ziel für Ruhe Suchende und später für Wanderer.

 

Der Panorama-Höhenweg

Der Panorama-Höhenweg verläuft von San Vincenzo zur sciara del fuoco. Dieser Weg ist eine schöne Alternative, falls der Aufstieg zum Gipfel zu schwer, oder wie jetzt aus Sicherheitsgründen gesperrt ist. Von der Kirche gehen wir auf dem gleichen Weg wie beim normalen Aufstieg bis auf eine Höhe von 250 Metern. Danach geht es immer wieder rauf und runter, wir bewegen uns zwischen 250 und 350 Metern, bis wir schließlich nach einer weiteren knappen Stunde die sciara del fuoco erreichen.

Entlang der Kante hat man einen Blick auf die Gipfelkrater, und meistens erlebt man hier einen fantastischen Sonnenuntergang. Wer möchte darf sogar bis 400 Meter weiter aufsteigen. Bis hier darf der gesamte Weg ohne Bergführer gegangen werden.

Beim Abstieg kommt man am “Ristorante Osservatorio” vorbei und kann bei Pizza, Pasta und Wein den atemberaubenden Blick auf die aktiven Gipfelkrater de Stromboli genießen. Der restliche Weg zurück in den Ort ist auf einer Art Forststraße, dennoch sollte man hier bei Dunkelheit auf alle Fälle eine Taschenlampe dabei haben! Bei Antritt der Dunkelheit fahren wir mit dem Boot auf die andere Seite der Insel und beobachten vom Meer aus die Vulcaneruptionen und Lavafontänen. Am späten Abend kehren wir nach Lipari zurück.

 

Salina, die Grüne Insel

Im Gegensatz zu den anderen Inseln des Archipels verfügt Salina über eine Süßwasserquelle und ist dadurch ganz von Vegetation bedeckt. Sie wird des­halb auch „die Grüne Insel“ genannt; auf ihr gedeihen Farne, Pappeln, Edel­kas­ta­nien und eine Art Macchia mit Ginster, Kaktusfeigen und dornigen Ka­pern­sträu­chern. Auf Salina wird aus der Reb­sor­te Malvasia di Lipari der gleich­na­mige goldgelbe Likörwein Malvasia delle Lipari produziert, der mild, lieb­lich und höherprozentig ist. Eine weitere Erwerbsquelle der Insulaner ist die Kapernernte. Die elektrische Energie wird wie auf den anderen Inseln von Diesel­ be­trie­be­nen Kraft­werken erzeugt. Auf Salina befindet sich außerdem auch eine Windkraft­anlage

 

Wanderung am Monte Fossa 

Vom Hafen Santa Marina bringt uns der Bus die Kehren hinauf nach Valdichiesa, das auf dem Sattel zwischen dem Monte dei Porri und dem Monte Fossa delle Felci liegt. Durch lichten Wald auf gutem Forstweg mit Abkürzungen auf Naturtreppen steigen wir steil bergan zum Gipfel.

Hier werden wir bei bestem Wetter mit einer grandiosen Aussicht belohnt.

Zur Rechten der Stromboli mit seiner obligatorischen Fahne aus Wolken und  Rauch.

Gegenüber liegt Lipari, dahinter Vulcano mit dem Cran Cratere.

Die Sicht ist heute so außergewöhnlich klar daß wir am Horizont deutlich den Ätna erkennen können. Tief unter uns ziehen die Schiffe ihr Bahnen von Insel zu Insel.

Nach einer ausgiebigen Pause und mit Fotoshooting machen wir uns auf den Rückweg mit dem steilen Abstieg nach Rinella. 

Die 962m vom Gipfel zum Hafen sind eine Herausforderung die unsere Kondition

und Konzentration abverlangt. Der Weg ist steil mit hohen Trittstufen und feinem Geröll und erfordert Trittsicherheit.

Als wir im Hafen von Lipari einlaufen ist der kürzeste Weg zu unserer bereits bekannten Eno Paninoteca Gilberto&Vera zum Verdienten Absacker.

 

Lipari

Gilt als die Geschäftstüchtige. Sie ist mit 5.500 Einwohnern die Größte der Äolischen Inseln und ihre Gemeinde schließt auch aller anderen Inseln außer Salina ein. Auf Lipari findet man im Gegensatz zu den anderen Inseln sowohl idyllische Land­schaften als auch eine gute Infra­struk­tur sowie städtisches Leben. Die Trinkwasserversorgung für alle Inseln erfolgt mehrmals wöchentlich mit Tankschiffen von Sizilien aus. Auf Lipari befindet sich darüber hinaus auch eine Meerwasserentsalzungsanlage. Das malerische Hafenstädtchen liegt zu Füßen des mächtigen Burgbergs mit der Kathedrale San Bartolomeo. Eingerahmt von der Bucht Marina Corta im Süden und Marina Lunga im Norden ragt der Fels imposant über den flachen kubischen Häusern der Stadt Lipari empor. Die Festungsmauer ist umgeben von einen bunten Gassengewirr, das an eine labyrinthische Kasbah erinnert. Bunte Wäsche flattert über die Köpfe hinweg. Blumentöpfe stehen dekorativ in den gepflegten Sträßchen vor den Hauseingängen.

Als größte Insel des Archipels ist Lipari Sitz der Inselverwaltungen und Bischofssitz.

Wanderung an der Lipari Ostseite.

Mit dem Bus fahren wir von Lipari nach Quattropani. Vorbei am Weingut Castellaro wandern wir zu den Cave di Caolino.

An den Kaolingruben beginnt der Weg hinunter zur Steilküste. 

Lipari ist hier wie ein grüner Garten mit blühenden Kakteen oberhalb des Meeres mit dem Blick auf die Nachbarinsel Salina und die kleineren Inseln Filicudi und dahinter Alicudi. Der Weg windet sich breit und gemütlich durch die Macchia, die typische Küstenvegetation aus Ginster, Sträuchern und Kakteen. Nach einer guten Stunde kommen wir an der Bucht von Cala Fico vorbei, dicht bewachsen mit riesigen Feigenkakteen. Fast automatisch führt die Straße zu den Thermen. Auf den ersten Blick sind wir enttäuscht von der Tristesse und Einsamkeit den Terme di San Calogero. Ein verlassenes Hotel ziert den Ort, wo einst reger Kurbetrieb geherrscht hat. Nach dem Besuch der Thermen erwartet uns ein Picknick in Pianoconte. Bei  atemberaubender Aussicht, regionalen Vino Rosso, Vino Bianco  und Bruschetta mit Tomaten und Knoblauch vergessen wir das Ziehen in den Oberschenkeln. Zum Abschluss führt uns der Weg recht steil bergab, auf dem wir nach einer reichlichen halben Stunde Lipari erreichen.

 

Schon naht der Abschied von den Äolischen Inseln. Wir verlassen am frühen Morgen Lipari zu unserem letzten Programmtag auf der Ätna Nordseite

 

Ätna „ Berg der Berge“

Am frühen Morgen setzen wir mit dem Tragflügelboot über nach Milazzo und steigen um in unseren Bus. Auf der „Strada del Vino“ geht es hinauf durch die Ätnadörfer Linguaglossa und Piedimonte Etneo. Anschließend führt uns die Straße Mareneve durch einen Pinienwald bis nach Piano Provenzana, wo wir parken und unser Wanderung beginnen.

In den nächsten 4 Stunden auf einer Strecke von ca. 6 km und 2.200m Seehöhe erkunden wir die abwechslungsreiche Nordseite des Ätna.

Wir sehen die gewaltigen Lavaflüsse der Ausbrüche von 2002 und 1923 und besteigen anschließend den Krater des Ausbruchs von 2002. Im Oktober 2002 gab es die letzte große Aktivität am Nordhang des Ätna der letzten 50 Jahren.

Auf unserer Tour wandern wir durch schwarze Mondlandschaften, sehen aber auch wie die Natur langsam damit beginnt diese Wüsten zurückzuerobern.

Zum Abschluss fahren wir zu einer Lavadurchflussgrotte. Diese Höhlen sind während der Ausbrüche durch den unterirdischen Fluss der heißen Lava entstanden. Ausgestattet mit Helmen und Lampen entdecken wir die Höhle „Grotta dei Ladroni“ und erfahren wie sie sich gebildet hat.

Gegen Abend fahren wir zum Hotel in Giardini Naxos und am nächsten Morgen nach Catania zum Rückflug.

 

Eine außergewöhnlich schöne Wanderwoche liegt hinter uns.

Obwohl es in dieser Jahreszeit durchaus Stürmen und Regnen kann hat der Wettergott „ Äolus“ sich von seiner besten Seite gezeigt. 

Wir haben atemberaubende Landschaften erlebt und drei aktive Vulkane bestiegen.

Wir sagen vielen Dank Willi der trotz aller Unwägbarkeiten in dieser Zeit eine erlebnisreiche Wanderwoche organisiert hat.

 

Ich bin sicher, diese Region Italiens hat neue Fans gewonnen.

 

Autor: Doris Baunach

 

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